Hanns Schönecker (et al.)
Ehrenmal, 1956
Mosaik, Gusseisen, Sandstein, ungeschliffene Natursteinplatten
Haupteingang von St. Remigius
Remigiusstraße
Auf Initiative des VdK wurde Ende Mai 1956 mit dem Bau des neuen Ehrenmals in Bliesen begonnen. Die Gesamtplanung lag in Händen des Bliesener Architekten Hanns Schönecker. Gleichzeitig wurde auch die Kirchenmauer vom Eingang bis zum Pfarrhaus mitrenoviert. Das alte Kriegerdenkmal vom Ersten Weltkrieg, 1920/21 vom Maurermeister Matthias Jung aus Niederhofen mit einem Mosaik des Erzengels Michael errichtet, wurde entfernt und die Erinnerungsstätte nach Plänen Schöneckers so umgebaut, dass eine Art Kapellenraum an der Westseite der Kirche St. Remigius entstand. Diesem Raum dient als Dach sozusagen das Himmelszelt, die Rück- und linke Stirnwand werden gebildet von einer zur Kirche hin aufsteigenden Mauerwand. Ein Metallkreuz und eine Altarplatte sowie Sandsteinreliefs mit Kriegsdaten und fünf gusseiserne Platten mit den Namen der Gefallenen aus den Weltkriegen, unter denen zwei steinerne Ruhebänke stehen, zieren beide Seiten. Zur Straße hin öffnet sich der Raum für den Vorrübergehenden über einer niedrigen Begrenzungsmauer. Die Bauleitung hatte die Bliesener Baufirma Johann Müller, und die Schmiedearbeiten erfolgten durch die St. Wendeler Firma Eckert. Die rechte, südliche Begrenzung des „Kapellenraums“ bildet ein über zwei Sockelsteinen aufragender kastenförmiger rechteckiger Aufbau aus ungeschliffenen grau-weißen Natursteinplatten, die oben und unten mit einem Kupferkranz zusammengefasst und an der rückwärtigen Mauer befestigt sind. Die großen Steinplatten sind mit figürlichen Darstellungen versehen. Die Stirnseite wird vom Erzengel Michael mit Schild und Kreuz eingenommen, dessen Flügel sich nach hinten über die trauernden und sterbenden Soldaten auf dem Schlachtfeld der einen Seite sowie die vom Krieg gebeutelte Zivilgemeinde der anderen Seite Schutz, Erlösung und Hoffnung bietend ausbreiten. Im Schild des Erzengels sind die Worte „QUIS UT DEUS (wer ist wie Gott oder jemand wie Gott) zu lesen. Schönecker hat auf diese Weise nicht nur ein Ehrenmal sondern ein Mahnmal gegen den Krieg geschaffen. Die künstlerischen Entwürfe für die grafischen Darstellungen lieferte der St. Wendeler Studienrat Walter Hannig, die Saarbrücker Firma Hübchen unter Mitarbeit des Bildhauers Ernst Gier aus Bous erledigte die handwerklichen Arbeiten. Der Künstler Fritz Berberich gestaltete die Mosaikeinlegearbeiten in den eingemeißelten Konturen der Figuren.
Biografie:
Hanns Schönecker, Architekt
geboren 1928 in St. Wendel-Bliesen
gestorben 2005 in St. Ingbert
1951-55 Studium der Architektur an der Technischen Hochschule Darmstadt mit Diplomabschluss
1957-95 selbständiger Architekt in St. Ingbert
1973-88 Präsident der Architektenkammer des Saarlandes
Lehrtätigkeit an der Hochschule für Technik und Wirtschaft des Saarlandes in Saarbrücken
Fritz Berberich, Maler
geboren 1909 in Sulzbach/Schnappach
gestorben 1990 in Sulzbach/Schnappach
1928/29 Besuch der Staatlichen Schule für Kunst und Kunstgewerbe Saarbrücken,
Klasse Gebrauchsgrafik
1934-36 Besuch der Staatlichen Schule für Kunst und Kunstgewerbe in Saarbrücken, Klasse Freie Malerei bei Prof. Oskar Trepte
1936-38 Akademie der bildenden Künste in München bei Prof. Karl Casper
1950/51 Paris, Studium in den Ateliers der „Grande Chaumière“
Quelle: Jo Enzweiler: Kunst im öffentlichen Raum im Saarland. Bd. 4 Landkreis St. Wendel 1945 bis 2012. Saarbrücken 2013
Margarete Wagner-Grill
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je Kunstwerk | 50 € | 30 € | 80 € |
Für alle Entleiher gilt: