Boro (Bro Prapôs)
Saarlouis, Volksbank Saar-West, Kaiser-Friedrich-Ring 9
1977 schuf der aus Jugoslawien (Bosnien) ins Saarland gekommene Grafiker Boro (Bro Prapôs) Glasobjekte und Fenstergestaltungen für das Gebäude der Volksbank Saar-West. Den Wettbewerb zum Neubau des Gebäudes, in das die historische Sandsteinfassade des Vorgängergebäudes zu integrieren war, hatten die Architekten Wolfgang Ernst (Saarlouis-Beaumarais) und Wolfram Grundhoff (Saarbrücken) gewonnen. Wolfgang Ernst übernahm die Ausführungsplanung und deren Umsetzung als verantwortlicher Bauleiter.
1) Glasobjekt, 1977
Fensterglas, Gesamtlänge: 22,0 m
Segmenthöhe: 31 cm, Segmentbreite 26 cm, Segmenttiefe 9,5 cm
In die geräumige Schalterhalle ragt – einer barocken Empore nicht unähnlich – ein mehrfach geschwungenes offenes Zwischengeschoss hinein. Boros Aufgabe bestand in der Gestaltung der Glasfüllung des insgesamt 22 Meter langen Geländers der Brüstung, das sich über dem kräftigen Betonsockel der stützengetragenen Konstruktion erhebt. Während der Betonsockel gerundet im Raum schwingt, zeichnet das Geländer aus hölzernen Paneelen die Schwünge in gebrochenen Formen nach. Zwischen beiden vermittelt in gesamter Länge ein niedriges Band von in gleichmäßigem Abstand gesetzten Blöcken aus Glaslamellen. Jedes Segment besteht aus einer gleichen Anzahl von im unteren Bereich abwechselnd konvex und konkav geschnittenen Glasstreifen, die eine Wellenbewegung ergeben.
2) Fenstergestaltung, 1977
farbiges Glas
Auch die großen Fenster der Schalterhalle wurden von dem Grafiker und Glaskünstler Boro gestaltet. Ähnlich wie bei der Glaswand für das Heimatmuseum Saarlouis legte Boro farbige Scheiben auf die Fensterscheiben auf, beschränkte sich jedoch auf die Farbe Gelb. Im Wechsel mit klarsichtigen Scheiben erscheinen die zu Gruppen zusammengefassten gelben Scheiben wie Sicht- oder Sonnenschutze, wie "Spanische Wände". Wellenförmige Linien zeichnen bewegte Muster auf die einzelnen gelben "Paneele".
3) Glasobjekt, 1977
Fensterglas, 270 x 167 x 4,5 cm
Die Methode, schmale Glasstreifen lamellenartig in einem Rahmen anzuordnen, wie sie dem Besucher bereits in der Schalterhalle bei den gläsernen Segmenten in der Brüstung des Zwischengeschosses begegnet ist, wendet Boro auch bei einem flachen Glasobjekt an, das im Treppenhaus des zweiten Obergeschosses hängt. Jede der farblosen Glaslamellen ist im Mittelbereich abwechselnd konvex oder konkav geschnitten. Im Wechsel angeordnet, ergibt sich so in der Mitte des Objekts eine wellenförmige Wechselbewegung, in der sich das Licht auf besondere Weise bricht.
Biografie
Boro (Bro Prapôs), Kunstmaler und Grafiker
geboren 1933 in Bosnien
Bibliografie
Oranna Dimmig
Privatpersonen | Schüler*innen, Studierende | Praxen, Kanzleien, gewerbliche Einrichtungen und Firmen | |
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je Kunstwerk | 50 € | 30 € | 80 € |
Für alle Entleiher gilt: