Gunter Demnig
1 Stolperstein
Beton, Messing, per Hand eingeschlagene Inschrift, 96 x 96 x 100 mm
Saarbrücken, Karcherstraße 17, vor der Eingangstür
Biografie:
Max Hanau, geboren am 19. Dezember 1875 in Saarlouis, wurde Opfer der Pogromnacht vom 9. auf den 10. November 1938.
"Die Ereignisse in Saarbrücken waren in der Hauptsache das Werk der örtlichen SS-Einheiten der Standarte 85. Der Befehl, 'etwas gegen die Juden zu unternehmen', kam recht kurzfristig am Abend des 9. November. Die von ihren Führern für die Durchführung der Aktion ausgewählten Männer mußten Zivilkleidung anlegen und wurden dann in vier Trupps eingeteilt. Einer davon war für den Einsatz an der Synagoge bestimmt, die anderen sollten die männlichen jüdischen Einwohner Saarbrückens festnehmen. Diese wurden im wahrsten Sinne des Wortes aus den Betten gerissen, ihre Wohnungseinrichtungen zum Teil demoliert, ihre Angehörigen misshandelt und mit dem Tode bedroht. Dann trieb man sie - etwa 140 Männer - trotz der kalten Novembernacht nur mit Hemd und Hose, manche gar nur im Schlafanzug, durch die Innenstadt. Die Opfer wurden unterwegs angespuckt, beschimpft und mehrmals mit dem städtischen Sprengwagen nassgespritzt. (...) Vom Schlossplatz aus, wo sich die Gestapo-Stelle befand, ging der Zug schließlich zum Gefängnis Lerchesflur." (Marx, 1992, S. 211)
Max Hanau starb am 13. November 1939 im Gefängnis Lerchesflur an den Folgen der Misshandlungen.
Bibliografie und Quellen:
Redaktion: Oranna Dimmig
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