Werner Bauer
Lichtskulptur, 1998
Metallgrau lackiertes Aluminium, Leuchtstoffröhren, Acrylglas, Drahtseil Wandgestaltung, 1998
Lasur-Naturfarben
Universitätsklinikum Homburg / Medizinische Fakultät
Gebäude 11, Verwaltungsgebäude, Treppenhaus
Objekt Nr. 3
Die Wandgestaltung und die Lichtskulptur von Werner Bauer im Verwaltungsgebäude der Universitätskliniken sind zwei Teile einer Gesamtkonzeption. Die Fassung der Wände bezieht sowohl den Eingangsbereich als auch das Treppenhaus mit den Seitenteilen ein. Die einzelnen Strukturelemente sind die gelb gefassten, changierenden Wandflächen und ein 120 cm hoher Fries an den die Treppe begleitenden Wänden.
Die Wandgestaltung spielt eine dienende Rolle. Sie berücksichtigt sowohl das historische Umfeld des Raumes als auch dessen Funktion als Rahmen der Lichtskulptur. Dem Fries liegt eine Originalschablone aus der Entstehungszeit des Gebäudes am Anfang des 20. Jh. zugrunde. Bei seiner endgültigen Gestaltung sind jedoch zeitgemäße Stilmittel angewandt worden. Der Fries besteht aus sechs teilweise übereinander gelegten Bändern. Die verfremdenden Blätter und Ästchen in Orange, Rot, Lila und Blau zeigen Tiefe und Überschneidungen.
Die Lichtskulptur besteht aus vier Alurahmenwürfeln, deren Kantenlängen 63 cm betragen. Die Würfel hängen schräg untereinander an vier Drahtseilen. Der Abstand zwischen den einzelnen Würfeln beträgt 16 cm. Die Alurahmen sind aus 22 mm dicken Rundstäben hergestellt und metallgrau lackiert. Im Innern eines jeden Würfels befinden sich vier Lichtstäbe. Diese sind auf 10 mm dicken, dreieckigen Acrylglasscheiben angebracht. Die Lichtstäbe streben aus je zwei Ecken von unten zu zwei Rahmenmitten oben und aus zwei oberen Ecken zu zwei unteren Mitten. Während die Lichtstäbe den Innenraum der Würfel akzentuieren und die Acrylglasscheiben durch Lichtübertragung zu den polierten Kanten diesen weiter definieren, gehen von letzteren durch Spiegelung und Verdoppelung Verunklärungen und Irritationen aus. Damit steht dieses Werk Bauers in unmittelbarem Zusammenhang seines derzeitigen Schaffens.
Die Lichtskulptur ist im Treppenauge aufgehängt. Die Würfel sind dabei um 26° gekippt. Ihre Hängung erfolgt in gleicher Ausrichtung und erzielt durch diese Reihung eine gewisse Ruhe. Durch die Kippung, die dem Winkel der Treppensteigung folgt, nimmt die Skulptur Bezug auf den sie umgebenden Raum.
Die Stützpfeiler im Erd- und Obergeschoss wurden in ihren ursprünglichen Farbzustand gebracht. Sie werden von der Skulptur nicht verdeckt, sondern zuweilen linear überschnitten. Dies wie auch die Verwendung dünner Konstruktionselemente für die Würfel selbst und deren Innenraum aus Licht und Acrylglas sowie der gelungene Versuch mittels eines einzigen Kabels alle Lichtstäbe einzuspeisen, ergeben Transparenz und Leichtigkeit, die der Schwere der Treppenkonstruktion gegenüberstehen. So wird eine Immaterialität geschaffen, die die alten Gebäudeteile nicht erschlägt.
Biografie
Werner Bauer, Lichtkünstler
geboren 1934 in Völklingen/Saar
gestorben 2021 in Saarbrücken
Bibliografie
Isolde Köhler-Schommer
Privatpersonen | Schüler*innen, Studierende | Praxen, Kanzleien, gewerbliche Einrichtungen und Firmen | |
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je Kunstwerk | 50 € | 30 € | 80 € |
Für alle Entleiher gilt: