Gunter Demnig
1 Stolperstein
Beton, Messing, per Hand eingeschlagene Inschrift, 96 x 96 x 100 mm
Gersheim, Hauptstraße 40
Biografie
"(...) Charles Wust kämpfte innerhalb der Einheitsfront gegen den drohenden Faschismus. Nach der Abstimmung floh er am 19.1.1935 nach Frankreich. Mit Beginn des Krieges wurde er in Gurs interniert. 1941 verhaftete ihn die Gestapo und brachte ihn in das KZ Dachau. (...) Zu Beginn des Jahres 1941 beschlossen der Reichsführer SS, Heinrich Himmler, und Hitlers Euthanasie-Beauftragter, der Chef der Kanzlei des Führers, Philipp Bouhler, die Konzentrationslager 'von Ballastexistenzen zu befreien'. Die in der Folgezeit anlaufende 'Häftlings-Euthanasie' lief unter dem Tarnnamen 'Aktion 14 f 13'. Im KZ Dachau wurden daraufhin etwa 7.000 Häftlinge ausgemustert, denen man die Verschickung in ein 'Erholungslager' ankündigte. Am 3. September 1941 besuchte eine T4-Ärztekommission Dachau. (...) Ein Überlebender schilderte den Ablauf: 'Diese Aktion hat sich dermaßen abgespielt, dass plötzlich alle Lagerinsassen am Appellplatz des Lagers Dachau im Gänsemarsch an einem SS-Arzt vorbeimarschieren mussten. Dieser SS-Arzt gab bei jedem an, ob er links oder rechts antreten müsse. Bei dieser Aktion wurden rund 800 Häftlinge ausgemustert. Diese Häftlinge wurden in der Folge in Transporten zu 100 Mann nach Hartheim bei Linz bebracht, wo sie liquidiert wurden.'
Unter ihnen war auch Karl Wust. Am 11.6.1942 wurde er in Hartheim vergast." (aus: Volk 1990, S. 148)
Bibliografie und Quellen
Redaktion: Oranna Dimmig
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