Sigurd Rompza
Brunnen, 2008
Edelstahl, 4 x 1,50 x 1,50 m
Friedrichsthal, Marktplatz
Im Zuge der Neugestaltung des Marktplatzes in Friedrichsthal realisierte Sigurd Rompza einen Brunnen, der am 7. März 2008 eingeweiht wurde.
Die Umgestaltung des Marktplatzes, die Neuerrichtung eines mehrfach zu nutzenden Gebäudes als Imbisslokal, überdachter Warteraum für Busfahrgäste und Toilettenanlage sowie die Beleuchtung des Brunnenumfeldes wurden von dem Architekten Dipl.-Ing. Detlef Riedler entworfen und realisiert.
Der in Friedrichsthal gebürtige Künstler und Professor der Hochschule der Bildenden Künste Saar, Sigurd Rompza, wurde für die Konzeption des Marktbrunnens als Kunstwerk im öffentlichen Raum berufen. Die Brunnengestaltung geht auf ein Kunst im öffentlichen Raum Projekt zurück, welches die Neugestaltung des Markplatzes wie auch des Rathaus-Umfeldes im Zuge der Sanierung der Friedrichsthaler Stadtmitte begleitete. Die Sanierung und Neugestaltung wurde durch das Städtebauförderprogramm "Soziale Stadt" des Umweltministeriums finanziell unterstützt, das Institut für aktuelle Kunst im Saarland betreute das damit verbundene Kunstprojekt wissenschaftlich und war von Projektbeginn, d.h. von der Auswahl der Künstler an, mit der künstlerischen Beratung betraut.
Die Brunnengestaltung von Sigurd Rompza auf dem Marktplatz sowie ein gläsernes Tor, das der ebenfalls in Friedrichsthal gebürtige Künstler Prof. Horst Linn im Zuge der Neugestaltung des Rathausumfeldes konzipiert hat, verbinden die beiden eigenständigen Abschnitte der Sanierung der Friedrichsthaler Stadtmitte durch das Thema Kunst im öffentlichen Raum.
In der Ausschreibung des Projektes war eine gedankliche Auseinandersetzung der Künstler mit dem durch Glas- und Kohleindustrie geprägten Glashüttenstandort Friedrichsthal erwünscht.
Der neue Marktbrunnen von Sigurd Rompza in der Stadtmitte Friedrichsthals wird durch den Bezug zur Stadtgeschichte, insbesondere aber durch die konsequente Herleitung aus der künstlerischen Arbeit Rompzas zur Identifikation des öffentlichen Stadtraumes beitragen und den Markplatz als zentralen Knotenpunkt, Begegnungs- und Kommunikationsort charakterisieren.
Rompza greift mit seiner Brunnenplastik auf konstruktiv-konkretes Formenvokabular zurück, welches er auch in seinen Objekten und Zeichnungen verwendet: Reduziert auf vier Edelstahlrohre mit kreisförmigem Profil, welche vier rechteckige Wassersammelbecken in vertikaler Reihung übereinander tragen, aus denen sich das Wasser vorhangartig ergießt, besticht der Brunnen durch die klar strukturierte Formalität und die ebenmäßige Fließbewegung des herabfallenden Wassers. Das Wasser wird im Innern der Brunnenplastik nach oben gepumt, um dann in den Wasserschalen jeweils entlang einer Kante der rechteckigen Edelstahlflächen überzutreten und so im Herabfallen geschlossene Wasserflächen zu bilden. Der Künstler ließ sich von dem Erscheinungsbild von Fördertürmen inspirieren, mit denen er in der durch den Bergbau geprägten Region stets konfrontiert ist. Daraus resultiert die formale Struktur der "aufstrebenden linienförmigen Stahlelemente, die durch die Wasserschalen wiederum regelmäßig horizontal gegliedert" ist (Sigurd Rompza, September 2008).
Sandra Kraemer
Privatpersonen | Schüler*innen, Studierende | Praxen, Kanzleien, gewerbliche Einrichtungen und Firmen | |
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je Kunstwerk | 50 € | 30 € | 80 € |
Für alle Entleiher gilt: