Horst Linn
"Glastor", 2006
Säulen: Stahl, 320 x 50 x 50 cm
Ausführung: Loftdesign Frank Bartecki, Dortmund
Glasbalken: 5 Blöcke aus je 8 Scheiben Verbundsicherheitsglas/TVG à 12 mm, 50 x 50 x 300 mm
Ausführung: Flachglas Wernberg
Bodenplatte: Naturstein, 200 x 50 cm
Ausführung Bildhauerei Max Linn, Friedrichsthal
Marktplatz Friedrichsthal
Der in Friedrichsthal geborene Künstler Horst Linn schuf 2006 im Zusammenhang mit der Umgestaltung des Rathausumfeldes ein gläsernes Tor. Das Kunstwerk im öffentlichen Raum, das am 19. August 2006 offiziell eingeweiht wurde, rekurriert auf ein Kunst im öffentlichen Raum Projekt, welches zudem die Neugestaltung des Markplatzes von Friedrichsthal umfasste.
Die Sanierung der Friedrichsthaler Stadtmitte, d. h. des Markplatzes sowie des Rathausumfeldes, wurde durch das Städtebauförderprogramm "Soziale Stadt" des Umweltministeriums finanziell unterstützt, das damit verbundene Kunstprojekt wurde durch das Institut für aktuelle Kunst im Saarland wissenschaftlich betreut.
Das gläserne Tor von Horst Linn entstand im Zusammenhang mit einer Brunnengestaltung von Sigurd Rompza auf dem Marktplatz. Beide Objekte verbinden die eigenständigen Abschnitte der Sanierung der Friedrichsthaler Stadtmitte durch das Thema Kunst im öffentlichen Raum.
In der Ausschreibung des Projektes war eine gedankliche Auseinandersetzung der Künstler mit dem durch Glas- und Kohleindustrie geprägten Glashüttenstandort Friedrichsthal erwünscht:
"Die Skulptur mit dem Arbeitstitel 'Glastor', die ich der Stadt Friedrichsthal vorgeschlagen habe, steht in engem Bezug zur Industriegeschichte der Stadt und ihres Umfeldes. Sie soll auf dem Fußgängerweg, der von der Hauptstraße durch den kleinen Park mit Brunnen zum Rathausvorplatz führt, ihren Platz finden. Das Tor besteht aus zwei drei Meter hohen Pfeilern mit quadratischem Querschnitt und einem drei Meter breiten Architrav in gleicher Form. Die Pfeiler bestehen aus einem besonderen Stahl mit dauerhafter rostfarbener Oberfläche aus dem Stahlwerk Dillingen. Der Architrav wiederum besteht aus Glasschichten (Sicherheitsglas), die einen massiven Block bilden und das Element Glas auf besondere Weise sichtbar machen. So soll an die große Bedeutung der Glashütten im 18., 19. und 20. Jahrhundert erinnert werden.
Der Bergbau, der zweite 'Industriezweig' in Friedrichsthal, soll am Boden zwischen den Pfeilern quer über den Weg mit der Andeutung einer Kohleschicht aufgezeigt werden.
Da das Material Kohle im Gegensatz zu Glas in einer künstlerischen Arbeit kaum auf Dauer haltbar ist, wird eine tiefgraue Steinplatte aus Granit vorgesehen, auf der alle Namen der Friedrichsthaler Schächte eingraviert sind. Damit erinnern sie sozusagen beim Durchschreiten des Tores, man könnte sagen durchgehend, an die Zeit des Bergbaus. Über das Geschichtliche hinaus soll meine Skulptur in ihrer Torform auch als Öffnung in das 'Jetzt' verstanden werden." (Horst Linn, Dortmund, Januar 2006)
Bibliografie
Sandra Kraemer
Privatpersonen | Schüler*innen, Studierende | Praxen, Kanzleien, gewerbliche Einrichtungen und Firmen | |
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je Kunstwerk | 50 € | 30 € | 80 € |
Für alle Entleiher gilt: