Institut für aktuelle Kunst

Leicht chaotisch anmutend, ein wenig bedrückend und aus der Vogelperspektive gestaltet, zeigt sich die Radierung des Hamburger Künstlers Rolf Zander.

„Winterlager VIII“ veranschaulicht eine Szene in einem Hafenlager. Im Zentrum, von schwerem Gebälk leicht verdeckt, ist ein Schiff zu sehen, welches zum Schutz vor dem Wetter der kalten Jahreszeit in einer Winterhalle aufgebockt wurde. Ein Mann ist im Begriff, durch die auf dem Deck befindliche Luke, in oder aus dem Schiffsbauch zu klettern. Die Szenerie scheint durch das hohe Lagerfenster diffus beleuchtet. Das Wasserfahrzeug ist umringt von vielen Gerätschaften, die teilweise mit Tüchern abgedeckt sind. Zwischen ihnen befinden sich Personen, die ihrem Tagewerk nachgehend oder auch ruhend, einen Hinweis auf die enorme Größe der Halle geben. Diese Menschen erschaffen einen spannenden Dualismus aus Lebendigkeit und der statischen Trägheit von Dingen, die sich eigentlich im „Winterschlaf“ befinden. „Winterlager VII“ ist Teil der von Zander geschaffenen Radierungen, die er 1994 in dem Katalog „Winterlager. Radierungen von 1955 bis 1990“ veröffentlichte. 1996 gründet er den magnetischen Verein an der HfbK Hamburg.

Seine Werke zeigen eine tiefe Verbundenheit zu der Hafenstadt in der er geboren wurde, sein Leben verbrachte und auch verstarb. (Redaktion: Hannah Jonzyk)