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Malerei

Jochims, Raimer

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Artothek-Nr.
0406
Entstehungsjahr: 2004
Technik: Sonstige
Maße: 32 x 40 cm
Rahmenmaß: 35 x 50 cm
Bezeichnung: datiert und signiert unten links, bezeichnet unten rechts

Auf der vorliegenden Papierarbeit aus Kreide auf Karton breitet sich über eine ovale Fläche ein sattes Grün aus, das durch einen Farbverlauf gekennzeichnet ist. Am oberen Formrand verläuft der aufhellende Ton zu gelb aufflackernden Lichtspitzen, während eine Vermischung mit dunklen Blautönen eine gewisse Tiefenwirkung am rechten unteren Bildrand erzeugt. Um die Farbfläche herum setzt sich ein weißer unregelmäßiger Reißrand von der eigentlichen Bildffäche ab, die nochmals von einer dünnen dunkelbraunen Trennlinie begrenzt wird.

Raimer Jochims schafft eine Form, die sich an einer geometrischen Figur anlehnt, aber nicht eindeutig zuordnen lässt und eine organisch anmutende Fläche bildet. Assoziationen zu einem Blick in einen tiefen, klaren See stellen sich ein oder auch die Vorstellung von einer weit entfernten Bergkette am oberen Bildrand. Aus der Bildfläche heraus entsteht ein tiefes inneres Leuchten.

In den 70er und 80er Jahren des 20. Jahrhunderts hat der Künstler zahlreiche handgeschöpfte Papiere aus Japan und Europa gekauft, mit denen er arbeitet. Durch Reißen und Schneiden des Materials schafft er eine Bildform gemäß dem Charakter und dem Verlauf der Farbe.

Raimer Jochims hat sich auch in theoretischen Reflexionen mit dem Zusammenhang von Farbe und Form auseinandergesetzt. Er führt aus, dass die unterschiedliche Wirkung von Farbe eine bestimmte Fläche benötigt, um ihre Wirkung entfalten zu können. Da er im rechtwinkligen Format eine Einschränkung sah, verformte Jochims beispielsweise durch Reißen des Papiers das Format.

Seit Beginn der 60er Jahre steht die Farbe im Zentrum der künstlerischen Arbeit. So schreibt er: „Mein Lebensthema ist die Farbe. In meinen Augen ist sie der Inbegriff aller Sichtbarkeit und des Sehens selbst. Mit anderen Worten: alles visuelle Wahrnehmung ist farbig verfasst, und alles Wahrgenommene erscheint uns als Farbe an gekrümmten oder ebenen Oberflächen…“ (Innovation, S.82)

In einem Interview in der Zeitschrift evolve aus dem Jahr 2019 äußert sich Raimer Jochims über den Dialog zwischen Form und Farbe und die spirituelle Dimension seiner Arbeiten: „Die zentrale Frage für meine Arbeit ist: Was fördert Leben? In meiner Arbeit ist es die Farbe, denn ich male immer Farbverläufe. Diese Verläufe sind Leben. Alles, was wir erleben, geschieht in Verläufen.“ (evolve)

Raimer Jochims setzt die Bildmittel in den Vordergrund und erschafft durch sie eine Transformation von Wirklichkeit.

Neben den Papierarbeiten gliedert sich sein künstlerisches Werk in Bilder aus Spanplatten, Zeichnungen, Malbücher und Steine.

Literaturverweis:
Raimer Jochims in: Josef Linschinger (Hrsg.): Innovation. konstruktiv, konkret, visuell, konzeptuell. 10. Gmundner Symposion, 2004, S.82
https://www.evolve-magazin.de/...

Redaktion: Rita Eschle

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